Kondolenzbuch

Helene Elmer-Iselin # Liebe Anita, liebe Natalie, liebe Ladina,
ich bin in Essen bei euch. Da gehe ich spazieren, über die Felder bis zum Heilig Kreuz oberhalb dem Weinberg. In diesem Moment kommt eine Nachricht auf mein Handy. Diese Nachricht von einer Mutter, (die ehemalige Kindergärtnerin meiner jüngsten Tochter), die vor zehn Jahren ihren damals 8 jährigen Jungen an einem schrecklichen Unfall verloren hat, sendet mir diese Worte:

Sterben hat keine Bedeutung, es zählt nicht. Ich bin nur ganz leise auf die andere Seite des Weges gegangen. Alles bleibt genauso wie es war. Ich bleibe ich und Ihr bleibt Ihr. Das Leben, das wir so von Liebe miteinander verbracht haben, bleibt unberührt. Was wir füreinander waren, das sind wir noch. Nennt mich so wie immer. Sprecht von mir wie eh und je und nicht anders. Werdet nicht feierlich oder traurig. Lacht weiter über Dinge, über die wir gemeinsam gelacht haben. Spielt, freut Euch und denkt an mich. Betet auch für mich. Man soll zu Hause von mir reden wie immer, ohne Pathos, ohne Trauer. Alles, was das Leben für uns gemeinsam bedeutet hat, das bedeutet es immer noch, es besteht weiter. Der Faden ist nicht gerissen. Was heisst schon sterben, es ist etwas, das täglich passiert. Warum sollte ich aus Eurem Leben verschwunden sein, nur weil man mich nicht mehr sieht? Ich bin ja nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges. Ihr seht ja, alles ist so, wie es sein soll. Ich warte doch nur auf Euch. Alles ist gut.